61. Glaubensbrief - Juni 2011   PDF-Zeichen als PDF-Datei (155 kB)

Bauruinen

In den Albaner Bergen, nicht weit von Rom, habe ich Häuser gesehen, die standen halbfertig da. Es war nicht etwa ein Neubaugebiet, wo an den Häusern gearbeitet wird. Nein, sie waren mitten im Bauen abgebrochen und verlassen. Und standen nun als hässliche halbfertige Bauruinen in der Landschaft. Vielleicht war das Geld ausgegangen. Man hatte die Baukosten falsch kalkuliert.

Ein verlassener Turm
in der Landschaft

Ein sehr irdisches Problem – und doch spricht Jesus genau von einem solchen Fall:
„Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?
Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen“ (Lukas 14,28-30).

Der Turm Deines Lebens

Jesus will uns hier natürlich keine praktischen Ratschläge zum Turm- oder Hausbau geben. Sondern er will sagen: Wenn es um ein irdisches Unternehmen geht, z. B. ein Bauvorhaben, dann überlegt ihr vorher, was das Ganze kosten wird. Und wenn ihr nicht genügend Kapital habt, dann fangt ihr erst gar nicht an. Ihr fürchtet euch vor dem Urteil und dem Spott der Leute.

Aber wo es um viel Wichtigeres geht: um den Turm eures Lebens zu bauen, da benehmt ihr euch (entschuldigt den Vergleich) oft wie die Kinder, die ohne viel zu planen einfach etwas anfangen und es dann halbfertig liegen lassen. Bei dieser wichtigsten Aufgabe eures Lebens geht ihr so amateurhaft vor! Ihr solltet doch dort noch viel sorgfältiger planen als in den Alltagsdingen, die im Vergleich mit eurem ewigen Schicksal doch klein sind.

Das Urteil der Leute fürchtet ihr, wenn sie spotten über den halbfertigen Bau. Aber fürchtet ihr auch das Urteil Gottes, wenn der Bau eures Lebens missglückt?

Der Preis der Nachfolge

Den Focus des Lebens
ganz auf Jesus ausrichten

Es geht um den Preis der Nachfolge.
Willst du mein Jünger werden? fragt Jesus auch dich. Dann überleg dir gut, was du tust. Bist du bereit, all das zu investieren, was für einen Jesusjünger notwendig ist?
Was ist das, Herr?
„Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein“ (Lukas 14,26f) Nun folgt unser Gleichnis vom Turmbau.

Das ist der Preis der Nachfolge. Das muss man investieren, um den Turm zu bauen. Vielleicht sagst Du: Ich kann doch meinen eigenen Vater und die eigene Mutter nicht geringschätzen.

Gering achten bedeutet hier, dass Jesus die wichtigste Person in Deinem Leben sein muss, wenn Du sein Jünger sein willst. Selbst die liebsten Menschen, wie Vater, Mutter usw. sollst Du nicht der Liebe zu ihm vorziehen. Denn er ist es wert.

Eine gesegnete Zeit!

Euer
Karl Neumann