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Stell die Antennen auf Empfang...
Mir fällt auf, dass ich in den bisherigen zehn Briefen noch gar nicht über eine ganz wichtige und praktische Sache gesprochen habe: über das Beten. Doch jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich klar sagen muss: Wer glauben will, muss immer wieder darum beten. Der Glaube ist kein Rechenexempel. Er kommt nicht zustande durch Diskussionen, durch das Abwägen von Argumenten. Gewiss finde ich das alles auch wichtig. Glaube ist eine vernünftige Sache und keine Gefühlsduselei. Man kann darüber argumentieren und in ein vernünftiges Gespräch eintreten. Man muss die Gegengründe ernst nehmen und darauf antworten.
Gott ist keine Nuss, die man knacken kann
Das Gebet von Charles de Foucauld Genauso ist es bei Gott. Warten Sie nicht, bis Sie von seinem Dasein überzeugt sind. Fangen Sie an zu beten, auch wenn Sie noch nicht recht an Gott glauben. Sie werden sehen, es geht. Es klingt paradox, aber man kann zu Gott beten, auch wenn man noch gar nicht richtig an ihn glaubt. Ein ganz faszinierender Franzose, Charles de Foucauld, hat immer wieder gebetet: "Gott, wenn es dich gibt, so lass mich dich erkennen". Und schließlich hat er ihn gefunden, nach dem er so lange gesucht hatte.
Der Glaube ist Gnade Hier muss jetzt ein anderes Stichwort fallen: Gnade.
Ich gebrauche es nicht gern, denn es wird oft missbraucht und meint dann
alles und gar nichts. Ein Gebet für Sie zum Wiederholen: "Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben" (Markusevangelium 9,24). Oder das oben genannte Gebet von Charles de Foucauld. Beten Sie so immer wieder um die Gnade des Glaubens. Und stellen Sie Ihre Antennen auf Empfang: eines Tages werden Sie jene leise Stimme aus dem Geräusch der vielen Sender schon heraushören. Herzlichst |